Witt­haus steht der Biseg­ger-Stif­tung vor

Nach­fol­ger für Ex-Ver­wal­tungs­chef Her­bert Krämer

Von Tho­mas Güntter

Bie­le­feld. Stab­über­ga­be an den neu­en Vor­sit­zen­den der Johan­nes-Biseg­ger-Stif­tung: Die Auf­ga­be über­nimmt jetzt der städ­ti­sche Kul­tur­de­zer­nent Udo Witt­haus (56). Er löst Her­bert Krä­mer (83) ab, der das Amt 20 Jah­re inne­hat­te und der von 1974 bis 1978 Ober­stadt­di­rek­tor von Bie­le­feld war. Anschlie­ßend lei­te­te er die Stadt­ver­wal­tung in Duis­burg und war danach Mit­glied im Vor­stand des Ener­gie­kon­zerns RWE. Die Stif­tung küm­mert sich beson­ders um das Musik­le­ben in der Stadt.

Stell­ver­tre­ter von Witt­haus wird Hans Jörg Pfitz­ner (74). Außer­dem gehö­ren dem Vor­stand an Ober­bür­ger­meis­ter Pit Clau­sen, Thea­ter­in­ten­dant Micha­el Heicks, Gene­ral­mu­sik­di­rek­tor Alex­an­der Kalajd­zic, Rein­hard Zinkann, Chef von Mie­le, und Finanz­fach­mann Erhard Hübener.

Die Stif­tung wur­de ins Leben geru­fen von Kon­sul Johan­nes Biseg­ger (1905 bis 1985). Biseg­ger war Grün­der und Namens­ge­ber der Beklei­dungs­fir­ma “Jobis” — “Jobis” steht für Johan­nes Biseg­ger — und Mit­be­grün­der der Düs­sel­dor­fer Mode­mes­se “Ige­do”.

Biseg­ger, in Düs­sel­dorf gebo­ren, woll­te eigent­lich Diplo­mat wer­den. Sein Vater dräng­te ihn jedoch dazu, ins elter­li­che Pelz­ge­schäft ein­zu­stei­gen. Für Musik und Thea­ter hat­te er immer etwas übrig. In Ber­lin eröff­ne­te er zwei gro­ße Geschäf­te. Nach dem Krieg wur­de er nach Bie­le­feld ver­schla­gen, wie er sei­nem Freund Her­bert Krä­mer anver­trau­te. Er arbei­te­te als Kürsch­ner­ge­sel­le, mach­te sich dann schnell selbst­stän­dig und grün­de­te “Jobis”. 1978 rief er die Stif­tung ins Leben, die nach sei­nem Tod als Allein­er­bin ein­ge­setzt wurde.

Nach Anga­ben Wolf­gang Gold­becks, Geschäfts­füh­rer der Stif­tung besteht das Stif­tungs­ver­mö­gen aus rund 6,8 Mil­lio­nen Euro. Seit 1985 wur­de die glei­che Sum­me, in ande­rer Wäh­rung, dem Stif­tungs­zwecks zur Ver­fü­gung gestellt. Regel­mä­ßig wer­den im Jahr etwa 15 bis 20 Opern- und Ope­ret­ten­in­sze­nie­run­gen, Kon­zert und ande­re musi­ka­li­sche Pro­jek­te geför­dert. Ein wesent­li­cher Teil der jähr­li­chen För­der­mit­tel kommt dabei den Städ­ti­schen Büh­nen und dem Phil­har­mo­ni­schen Orches­ter zu Gute.

Das war auch in die­sem Jahr so. Außer­dem fin­det der Wett­be­werb für talen­tier­te Musi­ker statt, der von der Stif­tung mit 5.000 Euro dotiert ist.