Yael Nie­mey­er Kunst­preis 2020

Details

Die Preis­trä­ger 2020

1. Preis:
Mar­le Schmidt, 22 J.
Preis­geld: 1.500 Euro
“Der frü­he Vogel”
Zeich­nung auf Papier, 40,5 x 29,5 cm

2. Preis:
Luis Emil Diet­rich, 18 J.
Preis­geld: 1.000 Euro
“Han­nah und Marie Twin”
Foto­se­rie, 52 x 35 cm

3. Preis:
Lis Meja Stü­we, 18 J.
Preis­geld: 500 Euro
“Second Bodies”
Misch­tech­nik auf Papier, 40 x 30 cm

 

 

Home­page zum Kunstpreis:

www.yael-kunstpreis.de

Mar­le Schmidt, 1. Preisträgerin

Luis Emil Diet­rich, 2. Preisträger

Lis Meja Stü­we, 3. Preisträgerin

Die­ses Jahr war alles anders …

Die­ses Jahr war alles anders beim Yael Nie­mey­er Kunst­preis. Es war alles anders weil es kei­ne Preis­ver­lei­hung gab, weil die Jury­sit­zung Coro­na-bedingt fasst um ein hal­bes Jahr ver­scho­ben wer­den muss­te und weil die wun­der­ba­re Aus­stel­lung der ein­ge­reich­ten Arbei­ten bis­lang von kaum jeman­dem gese­hen wur­de. Gleich zu den Vor­jah­ren, wenn nicht sogar ein klein wenig bes­ser, waren über­ra­schen­der­wei­se die Arbei­ten. Trotz Lock­down, Schul­schlie­ßung und der ein­ge­schränk­ten Mög­lich­keit in der Muku zu arbei­ten, wur­den über 100 Expo­na­te eingereicht.
Dies­mal konn­te die nam­haf­te Jury natür­lich wie­der sehr gute Male­rei­en, Skulp­tu­ren oder Foto­ar­bei­ten begut­ach­ten, es fiel dabei aber auf, dass die The­men mit­un­ter per­sön­li­cher, düs­te­rer und fra­gen­der waren: Das Virus, welt­wei­te Flücht­lings­strö­me oder kri­ti­sche Selbst­be­fra­gun­gen stan­den die­ses Jahr mehr im Fokus. Zur Jury­sit­zung wur­den die Wer­ke gleich in einer Aus­stel­lung prä­sen­tiert (siehe-yael-kunstpreis.de»»»). Meh­re­re Durch­gän­ge fan­den statt und man einig­te sich letzt­end­lich auf Künstler*innen im Alter von 18 — 22 Jahren.

Gewon­nen hat ein klei­nes For­mat — aber mit viel Inhalt: Mar­le Schmidt illus­trier­te meis­ter­haft eige­ne Gedan­ken­gän­ge, asso­zia­ti­ve Wort­spie­le ver­wi­ckeln sich mit klei­nen kolo­rier­ten Zeich­nun­gen zu einem ver­wir­ren­den Gebil­de aus Fine­li­ner, geschüt­te­tem Kaf­fee und Tusche. Die Gewin­ne­rin wird nach den Som­mer­fe­ri­en in der Spar­te Kunst Unter­richt geben.

Der 2. Preis­trä­ger ist der 18jährige Foto­graf Luis Emil Diet­rich, der in die­sem Jahr am Vor­stu­di­um teil­nimmt. Sein The­ma zum Wett­be­werb waren Zwil­lin­ge: Die bei­den Frau­en wur­den im Ravens­ber­ger Park auf­ge­nom­men und ihn fas­zi­nier­te, dass einer­seits die Kör­per­lich­keit fasst iden­tisch zu sein scheint, hin­ter der Fas­sa­de aber zwei ganz indi­vi­du­el­le Wesen exis­tie­ren. Luis stu­diert ab Okto­ber an der Fh Bie­le­feld Fotodesign

Lis Meja Stü­we, 18 Jah­re, kam auf den 3. Platz. Auch sie besucht momen­tan das Vor­stu­di­um Kunst und hat sich in den letz­ten Mona­ten inten­siv mit der Dar­stel­lung von Men­schen, der Ana­to­mie und der Erfin­dung von neu­en Kör­per­tei­len beschäf­tigt. So zeigt die Serie, ange­lehnt an his­to­ri­sche Dar­stel­lun­gen, einen Mund mit zwei­ter Zun­ge, die alle Spra­chen for­mu­lie­ren kann, ein ent­spre­chen­des Ohr, das alles sofort über­set­zut oder eine See­le, mit­ten im Herz behei­ma­tet, die ewi­ges Leben verspricht.

Auch der Stif­ter  Antho­ny James war begeis­tert von der Qua­li­tät der Kunst­wer­ke und freut sich zusam­men mit den Kura­to­ri­ums­mit­glie­dern Gün­ter Ader und Diet­rich Schul­ze auf eine Neu­auf­la­ge des Kunst­prei­ses im Herbst 2021, dann hof­fent­lich unter güns­ti­ge­ren Bedingungen.