Unsere Kunst-Kuriere kommen!
Quietschlebendige „KUNST – Ambulanz“ der MuKu
“Kunst ist Erinnerung an die Möglichkeit von Freiheit”, wusste schon Theodor (Wiesengrund) Adorno.
Wenn die Schüler nicht zum Kunstunterricht kommen können, kommt der Unterricht zu den Schülern!
Die seit 2012 bestehende Kunstgruppe der MuKu setzt sich aus 12 Seniorschülerinnen (65- 90 Jahre) zusammen. Normalerweise treffen sich die kunstaffinen Frauen jeden Donnerstag in der „MuKu- Filiale“ am Siegfriedsplatz und gestalten farbenfrohe Kunstausstellungen. Die letzte Ausstellung inspirierte mit „Farbpoesien nach Paul Klee“ und hängt nun leider hinter verschlossenen Türen in der Bürgerwache. Während Ausstellungen und Unterricht von der Viruskrise bedroht sind, bleibt der MuKu-Kunst-Unterricht dieser Gruppe überraschenderweise „quietsch“ lebendig. Der Gruppenunterricht ist für die Seniorinnen auf „KUNST-Ambulanz“ umgestellt worden.
Die neue Projektaufgabe fordert die künstlerische Bearbeitung ausgewählter Bauhausfrauen und erfolgt nun im „Home-Office“ jeder einzelnen Teilnehmerin. Die Frauen recherchieren und tauschen sich regelmäßig über Online- und Telefonberatung mit der Projektleitung aus. Die nötigen Kunstmaterialien werden durch die Projektleitung: Lydia Averdieck als „Kunst-Ambulanter-Dienst“ angeliefert und bei Bedarf ergänzt. Farben, Pinsel und Leinwände, die normalerweise im Unterricht verteilt werden, kommen jetzt per PKW zur „Kundin“. Neben dem aufregend neuen „Home-Office-Unterricht“ gilt es, die modernen Kommunikationsmittel zu nutzen…, was zu allerlei „Widerständen“ führt, aber auch gewinnbringenden Spaß macht. Die Einzelberatung über künstlerische Fragestellungen oder Kommunikationstechnische Probleme kostet mehr Zeit. „Learning by doing“, lautet die Devise und „far away from perfekt” werden bei allen Umwegen zielführende Prozesse in Gang gesetzt: „Alter schützt vor freiem Lernen nicht …“
Text: Lydia Averdieck